Rebecca macht Maschinenbau

Mein Name ist Rebecca Holbach, ich bin 20 Jahre alt und habe im Juli 2017 mit einem dreimonatigen Vorpraktikum mein duales Studium Maschinenbau bei apra-plast in Daun-Pützborn begonnen.

Das duale Studium hat mich angesprochen, weil man schon während des Studiums einen genaueren Einblick in das spätere Berufsleben bekommt. Besonders gut finde ich, dass man das Wissen aus der Uni praktisch anwenden kann und nicht nur die theoretischen Dinge zu lernen hat. So ist der Unistoff direkt besser verständlich. Die Wahl, als Mädchen Maschinenbau zu studieren, mag außergewöhnlich sein, aber sie ist eine gute Wahl, denn man lernt viel und kann über sich hinauswachsen. Und wer sagt dass Mädchen kein technisches Verständnis haben?

Die Stelle bei apra habe ich in der Zeitung gesehen und mich daraufhin beworben. Zuerst wurde ich zu einem Bewerbungsgespräch nach Mehren eingeladen. Nach einiger Zeit wurde ich benachrichtigt und zu einer zweiten Bewerbungsrunde eingeladen. Dazu sollte ich einen Vortrag vorbereiten. Ich besuchte den Musterbau in Mehren und bekam verschiedene Schweißverfahren erklärt. In meiner Präsentation habe ich dann das neu erworbene Wissen vorgetragen.

In meinem Vorpraktikum habe ich viel Neues gelernt, wie das Konstruieren mit CAD. Aber auch handwerkliche Tätigkeiten wie Bohren, Sägen, Drehen, Fräsen, Schleifen, Vakuumgießen von Kunststoffteilen und Schweißen waren Teil der Zeit, die ich in verschiedenen Abteilungen von apra gesehen habe. Anfangs war ich an meinem Standort bei apra-plast in Daun-Pützborn in der Fertigung und Konstruktion, dann in Mehren im apra-norm-Musterbau in der Ausbildungsabteilung, in Pützborn bei radaPLAST im Werkzeugbau und beim Spritzguss. Dort wurde ich überall sehr freundlich und familiär aufgenommen und habe viel lernen können. In der Konstruktion konnte ich nach einiger Zeit kleine Konstruktionen eigenständig erstellen, zum Beispiel habe ich einen Tannenbaum gebaut, der über Weihnachten aufgestellt wurde. Im Musterbau habe ich einen Traktor gebaut, um verschiedene Bearbeitungsverfahren zu lernen. Anschließend konnte ich mit dem zweiten Studenten zusammen ein kleines Projekt entwickeln, das im Musterbau zu sehen ist. Bei radaPLAST habe ich Drehen und Fräsen gelernt und mit meinem neuen Wissen kleinere Teile selbst hergestellt.

Nachdem ich einige Monate bei apra verbracht hatte, war es im Dezember Zeit für die Uni, also auf nach Mannheim! Dort bin ich in einem Kurs zusammen mit 20 Leuten aus unterschiedlichen Firmen. Manche Kommilitonen haben vor dem Studium eine Ausbildung und Fachabitur gemacht, andere starteten mit Abitur oder einem woanders begonnenen Studium.

Zuerst habe ich in Mannheim in einer WG gewohnt und bin später in ein kleines Apartment umgezogen. In der Uni habe ich schnell Freunde gefunden, mit denen ich viel gelernt und ab und zu in der Freizeit etwas unternommen habe. Für uns alle war ein Großteil des Stoffes neu, also halfen wir einander, wenn der andere etwas nicht richtig verstanden hatte.

Mathe, Mechanik, Konstruktionslehre, Elektrotechnik, Werkstoffkunde, Festigkeitslehre, Fertigungstechnik und Informatik sind einige der ersten Fächer, mit denen das Studium begann.

Die Vorlesungen haben wir fast immer im Kursverband und manchmal in noch kleineren Gruppen aufgeteilt verbracht. So kann man dem Dozenten immer persönlich Fragen stellen. Da viele der Dozenten aus Firmen der Region kommen, berichten sie von ihren eigenen Erfahrungen und vom Berufsalltag. Bei den Heidelberger Druckmaschinen haben wir sogar eine eigene Führung von unserem Dozenten bekommen und in der SLV Mannheim durften wir uns die Prüflabore ansehen. Die verschiedenen Vorlesungen waren verschieden anspruchsvoll, aber alle machbar. Da jedoch alle im Kurs verschiedene Vorkenntnisse haben, ist nicht alles für jeden neu und manchmal muss man sehr schnell lernen. Doch wenn man Hilfe braucht, gibt es fast immer jemanden, der Bescheid weiß. Auch die Dozenten sind immer offen für Fragen oder Diskussionen und nehmen sich auch Zeit dafür.

Ich hoffe mein Beitrag konnte euch einen kleinen Einblick in meine Arbeit geben und helfen, dass Ihr euch unter dem dualen Studium etwas mehr vorstellen könnt und vielleicht auch selbst diesen Weg der Ausbildung einschlagt.

Eure Rebecca

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