Ende März stand wieder unsere alljährliche Inventur an. Diese konnte ich nun auch einmal direkt miterleben und euch somit einen kleinen Einblick vermitteln. Ich bin Julia Krämer, 20 Jahre alt und zur Zeit im zweiten Ausbildungsjahr zur Industriekauffrau bei apra-plast in Daun-Pützborn.

Die Inventur ist eine körperliche oder buchmäßige Bestandsaufnahme aller Vermögensgegenstände und Schulden eines Unternehmens. Dabei erfolgt die körperliche Bestandsaufnahme zu einem bestimmten Zeitpunkt, beispielsweise durch Messen, Wiegen oder Zählen. Die Inventur kann somit auf verschiedene Weise durchgeführt werden.

Die gebräuchlichste Methode ist dabei die körperliche Bestandsaufnahme am Bilanzstichtag (Stichtagsinventur), diese wird bei uns in der apra-gruppe angewandt.

Am 30. März stand bei uns somit die jährliche Inventur an. Dabei trafen wir uns um 7:00 Uhr in der Früh am Standort in Pützborn. Schon bekamen wir eine Einweisung zu den jeweiligen Zähllisten und wurden jeweils in 2er-Teams aufgeteilt. Dabei war ich für die Halbfabrikate in der Produktion zuständig. Als Halbfabrikate werden unfertige Erzeugnisse bezeichnet, die am Tag der Inventur noch nicht fertiggestellt wurden. Zu Beginn wurden die Inventurlisten mit den Produktionsmappen in der Fertigung abgeglichen. Darauf konnte man erkennen, wie weit der vorherige Arbeitsgang bereits abgeschlossen war, sowie die Stückzahl mit der dafür benötigten Zeit. Die Stückzahl musste durch Nachzählen überprüft werden. Sobald die Einzelteile eines Auftrages komplett gezählt waren, musste diese auf der Inventurliste entweder abgehakt oder je nach Abweichung korrigiert werden. Nachdem dieser Vorgang erledigt war, musste die Inventurliste von den zwei Personen unterschrieben werden. Diese unterscheiden sich dabei als Zähler und Schreiber. Nur die Unterschriften beider Personen sind gültig und unbedingt notwendig.

Um die Mittagszeit knurrte natürlich auch der Magen und ein Hungergefühl kam auf. Eine Stärkung musste also her. Mit einem leckeren Mittagsessen wurden wir für unsere Arbeit belohnt. Es gab leckere Gulasch- und Kartoffelsuppe. So bekamen wir auch die Möglichkeit unter Kollegen ein paar Worte zu wechseln. Nach der kleinen Stärkung ging es dann weiter ans Zählen, wo wir auch die letzten Aufträge in der Produktion abhaken konnten.

Dieser Tag war für mich ein sehr interessantes und spannendes Erlebnis, da ich auch als einzige Auszubildende bei uns am Standort in Pützborn mithelfen durfte und somit einen besseren Einblick in die Inventur erlangen konnte.

Eure Julia


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